Meiner Meinung nach hat sich das ganze Konsolen- und Hardware-Geplänkel aber bald sowieso erledigt. Grund dafür ist Cloud-Gaming. Ich möchte euch heute gerne einmal Cloud-Gaming vorstellen.
Was ist Cloud-Gaming
Also zunächst einmal, sollte der Begriff „Cloud“ den meisten ja mittlerweile ein Begriff sein. Durch ständig schneller werdende Internetleitungen ist es uns mittlerweile möglich, viele Daten in die „Cloud“ (ins Internet) abzulegen. Bekanntester Cloud Anbieter dürfte ja immer noch die Dropbox sein.
Beim Cloud-Gaming geht es also auch irgendwie um die Cloud. Computerspiele werden nicht länger auf euren eigenen Computern daheim installiert sein, sondern auf irgendwelchen Servern im Internet. Ihr könnt diese Server dann von zu Hause aus fernsteuern. Das bedeutet, dass eure Nutzereingaben (Maus, Tastatur, Controller) an den Server gesendet werden, auf dem das Spiel läuft. Der Server führt diese Aktionen dann durch und sendet das Bild des Computerspiels an euch.
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Ihr benötigt dazu keine besonders tolle CPU oder Grafikkarte. Selbst ein 6-7 oder sogar 8 Jahre alter Rechner dürfte eigentlich keine Probleme mit Cloud-Gaming haben. Der Rechner muss schließlich keine Berechnungen mehr durchführen — das übernehmen ab jetzt die Server im Internet. Das einzige was der entsprechende Rechner benötigt, ist eine schnelle Internetleitung. Unter DSL 6.000 solltet ihr es eigentlich erst gar nicht versuchen. Besser wären 12 Mbit oder 32Mbit … nach oben sind keine Grenzen. Wieso braucht ihr so eine gute Leitung ?! Das Spiel wird Live zu euch gestreamt. Außerdem werden sämtliche Eingaben die ihr tätigt, auf Server übertragen, die sich vermutlich im hintersten Eck der Erde befinden. Diese Eingaben müssen den Server erreichen und gleichzeitig empfängt euer Computer das ganze Bild. Wenn euer Computer in der Lage ist, einen Live-Stream flüssig darzustellen, reicht das also an Rechenpower.
Wieso sollte man Cloud-Gaming nutzen
Cloud-Gaming bietet wie gesagt den Vorteil, das Hardware nicht länger die ausschlaggebende Rolle spielt. So wird es definitiv auch möglich sein, euer Smartphone zum Cloud-Gaming zu benutzen. Einfach die entsprechende App auf dem Smartphone installieren, es an den TV klemmen und schön via Bluetooth Controller die aktuellsten Spiele spielen. Ein weiterer Vorteil vom Cloud-Gaming dürfte sein, dass es plattformunabhängig ist. Im Prinzip benötigt ihr schließlich nur einen Internetbrowser um die Spiele zu spielen. Da die Spiele ja nicht länger auf eurem eigenen Computer installiert sind, ist es total egal ob ihr nun auf einem Mac-, Linux- oder Windows-Computer unterwegs seid. Wie gesagt sind selbst Smartphones oder Tablets kein Problem.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr von jedem Gerät an eurem Spiel weiter spielen könnte. Da alles in der Cloud liegt, könnt ihr ohne Weiteres auf eurem Computer anfangen ein Spiel zu spielen, es im Wohnzimmer auf dem Tablet weiterspielen und abends im Bett noch ein paar Minuten am Smartphone weiterdaddeln.
http://www.youtube.com/watch?v=_pp6LcppqtI&feature=plcp
Ein Nachteil ist natürlich, die dicke Internetleitung die ihr benötigt. Ich selber habe hier 32 Mbit und könnte ohne Weiteres auch auf deutlich mehr upgraden. Das ist allerdings längst nicht überall so. Jemand der in eher ländlicheren Gegenden unterwegs ist, wird so seine Probleme damit haben eine ausreichende Internetleitung zu bekommen. Als weiteren Nachteil muss man das Input-Lag nennen. Da eure Eingaben einmal um die ganze Welt reisen und wieder zurück, reagieren die Spiele mit einer kleinen Verzögerung. Das mag bei normalen Casual Games absolut unstörend sein, bei schnellen Spielen (z.B.: Ego-Shooter) ist das aber fatal.
Der größte Nachteil von Cloud-Gaming ist natürlich, dass ihr ohne Internet absolut aufgeschmissen seid 😉
Bezahlmodell von Cloud-Gaming
Die Firmen, die Cloud-Gaming anbieten, wollen natürlich auch Geld damit verdienen. So ist es euch möglich Computerspiele ganz normal über die Cloud-Gaming-Anbieter zu erwerben. Ihr könnt eure Spiele dann so viel spielen, wie ihr wollt. Leider bekommt ihr eure Spiele aber nicht länger mit Verpackung & Co nach Hause geschickt und könnt somit keine Spiele weiterverkaufen. Ähnlich sieht es allerdings auch bei Steam und anderen Diensten aus.
Ein Vorteil dürfte aber wohl die Möglichkeit sein, sich Spiele zu mieten. Immer mehr Spiele sind nach lediglich 6-7 Stunden durchgespielt. Einmal durch, landen die Spiele meistens in der Ecke und werden lange Zeit nicht mehr angerührt. Cloud-Gaming-Anbieter geben euch die Möglichkeit Spiele nur für einen gewissen Zeitraum zu mieten. So genügt es dem ein oder anderen vielleicht sich ein Spiel für ein Wochenende zu mieten und es durchzuspielen. Wer ein Spiel lediglich für 3 oder 4 Tage mietet, zahlt natürlich nur einen Bruchteil von dem, was er eigentlich für das Spiel ausgegeben hätte. Bei Onlive kostet es zum Beispiel 6 Dollar , das Spiel Homefront für 3 Tage zu mieten. Für 8 Dollar dürft ihr es dann schon 5 Tage spielen.
Ein weiterer Vorteil ist übrigens, dass ihr nicht länger darauf warten müsst, dass eine Demo zu einem Spiel erscheint. So bieten die beiden großen Cloud-Gaming-Anbieter Onlive und Gaikai es an, Spiele probe zu spielen. Ihr könnt dann das originale Spiel spielen, exakt so wie es ist — zeitlich begrenzt versteht sich. So könnt ihr vor dem Kauf also ohne weiteres Feststellen, ob euch ein Spiel zusagt oder nicht.
Gaikai und Onlive
Gaikai könnt ihr aber ohne Weiteres ausprobieren. Alles, was ihr dazu tun müsst, ist deren Seite aufzurufen und ein Spiel auszuwählen welches euch interessiert. Ihr müsst keine Software installieren oder Sonstiges. Alles läuft komplett im Browser ab.
Anders sieht es da bei Onlive aus. Onlive bietet eine Software an, die ihr installieren könnt. Das coole ist, dass ihr über die Software anderen Spielern, die gerade im Spiel sind, zuschauen könnt und ihnen joinen könnt. Soweit ich weiß, könnt ihr auch mit ihnen sprechen. Testen kann ich die Software leider nicht, da Onlive wie gesagt nicht aus Deutschland erreichbar ist.
Ich war mal so frei und hab ein kleines Video aufgenommen, in dem ich Cloud-Gaming live demonstriere:
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Einige Analysten behaupten, dass die kommende Konsolengeneration (Ps4 und Xbox720 ?!) die letzte ihrer Art sein dürfte. Bis zur übernächsten Konsolengeneration vergehen nämlich sicherlich noch mindestens 7-8 Jahre. Bis dahin sollte jeder private Haushalt wahrscheinlich eine ziemlich dicke Internetleitung zu Hause haben. Vor 7-8 Jahren war ich glaube ich noch mit DSL 2000 unterwegs…. die Geschwindigkeit hat sich also mehr als verzehnfacht und ich könnte sie ohne Weiteres auch verzwanzigfachen. Es wird also in 8 Jahren gar nicht mehr nötig sein, bessere Konsolen auf den Markt zu bringen, da selbst die Leistung der jetzigen Konsolen genügen würde, um Cloud-Gaming zu betreiben.
Fazit:
Cloud Gaming bietet einige Vorteile:
– Hardware irrelevant
– Immer überall am selben Spiel weiter zocken
– Plattformunabhängig
– Möglichkeit Spiele zu mieten
– Alle Spiele können angetestet werden
Jedoch bringt es auch ein paar Nachteile mit sich:
– (noch) Input-Lag
– Schnelle Internetleitung benötigt
– Ohne Internet total nutzlos
– Kein Weiterverkauf von Spielen möglich
Ich kann es jedoch kaum abwarten, zukünftige Spiele auch auf meinem Smartphone spielen zu können. Mein aktueller Computer reicht zum Internetsurfen, schreiben, Musik hören & Co bestens aus. Einzig und alleine spielen kann ich nicht mehr sonderlich gut mit ihm. Ich habe allerdings nicht vor, diesen teuer aufzurüsten. Lieber warte ich noch 2-3 Jahre und hoffe auf eine gute Funktionalität von Cloud-Gaming in Deutschland. Cloud-Gaming macht das ständige Hardware-Wettrüsten total überflüssig und kann uns somit eine Menge Geld sparen.
Viele befürworten Cloud-Gaming — viele machen es nieder…
Wie sieht es bei euch aus ?! Was haltet ihr von Cloud-Gaming ?